Buchbesprechung: Monika Kampmann - Lebensbild einer Liedermacherin (von Hubertus Kuntze)

Zwischen Bühne, israelischen Panzern und Schulbank
Monika Kampmann: Porträt einer bärenstarken Frau


von SIGRID SCHULZ

RÖSRATH. Ob in der Eulenbroich, bei den Festspielen in Bayreuth, in Ascot auf Empfehlung der Queen, in der Schule, im Senftöpfchen, in der Philharmonie, bei Frauentagen, Betriebsfesten oder Geburtstagen, überall ist es möglich auf Monika Kampmann zu treffen.
Der Liedermacherin und Oberstudienrätin am Stadtgymnasium Porz, mit einem unverkennbaren Hang zu Lila und einem eigenen Hocker, den sie nicht nur mit auf die Bühne sondern auch mit in die Kneipe nimmt.
Kurz eine so ungewöhnliche und facettenreiche Frau, dass die Zeit reif war für eine Biografie.
Fast drei Jahre arbeitete Hubertus Kuntze an dem „Lebensbild einer Liedermacherin“, für das er letzten Herbst das „Kölsch-Diplom“ der „Akademie för uns kölsche Sproch“ erhielt.Das brandneu erschienene, liebevoll gestaltete und von dem Sprachwissenschaftler Dr. Heribert A. Hilgers als Geburtstagsgeschenk zum 60ten für Monika Kampmann überarbeitete und redigierte Werk ist ein wahres Kleinod.
Ganz wie bei den Konzerten der Liedermacherin wird der Leser auf eine Reise geschickt, in der es viel zu lachen und viel zu staunen gibt, aber auch manchmal eine Träne aus den Augen gewischt werden muss.
Langatmiges Geschwafel bleibt dem Leser erspart, statt dessen gibt es Schlag auf Schlag prägende Lebens-
stationen. Zum Beispiel, wie Monika Kampmann bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt vor 30 Jahren das gnadenlose Publikum der berühmt berüchtigten „Talentprobe“ am Tanzbrunnen durch Winken mit ihren „Jesuslatschen“ zur Räson bringt oder wie sie, mit ihrer unverzichtbaren Partnerin Ingrid Ittel-Fernau, auf dem Weg nach Bethlehem als Mitglied einer Delegation der Stadt Köln in den Strudel militärischer Aktionen gerät. Während ein Großteil der mitgereisten Künstler dem Alptraum aus Panzern, Steinen und Schüssen so schnell wie möglich zu entkommen suchte, hielten die zwei Frauen so lange wie möglich durch. „Wir waren fest entschlossen, in diesem geschundenen Land, und hier besonders für die Kinder, ein Zeichen der Hoffnung zu setzen".
Wen wundert es da, dass Hermann Hertling, Spielleiter des Kumede-Theaters, über Monika Kampmann sagt:
„Bei ihr fällt mir der Spruch ein: Die stärksten Männer sind die Frauen.“
Dieses und vieles mehr findet sich dem Teil des Buches in dem 11 „Kronzeugen“ zu Wort kommen, zu denen auch der Kölner Ex-OB Norbert Burger gehört: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Monika Kampmann viel dazu beigetragen hat, die Menschen in Köln ein Stück einander näher zu bringen.“
„Tu was, dann tut sich was, und das macht Spaß“ ist das Motto der vielgeehrten Vorreiterin für Kölsche Sprache und Brauchtum, sowie politisch engagierten Künstlerin, insbesondere für Frauen. Mutig wie immer haben Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau das Buch in ihrem Schnecke-Vertrieb selbst herausgebracht in einer Auflage von 1000 Exemplaren.
Für 19,80 Euro zu beziehen unter Ruf: 0 22 05 – 84 86 7, fernaui@aol.com und in den Buchhandlungen Till Eulenspiegel (Hoffnungsthal), Bücken & Bücken (Rösrath) und Marcellus Buchhandlung (Köln).

Hubertus Kuntze

Monika Kampmann & Hubertus Kuntze
Mit diesem Schnappschuss - aufgenommen anlässlich Monikas
Auseichnung mit der Bundesverdienstmedaille - möchte sich der
Autor verabschieden, in der Hoffnung, dass die Lektüre dieses Buches
ein wenig Spaß gemacht hat.



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